7 Fragen - 7 Antworten mit Markus K. Korb
Frage 1.) Erzähl doch mal bitte, wer ist Markus K. Korb eigentlich?
Antwort:
Das ist eine höchst philosophische Frage, die ich selber nur annäherungsweise zu beantworten wage. Aber um es abzukürzen: Markus K. Korb ist ein Wandler zwischen den Welten, ein Sprachspieler und zudem Autor sowie Musiker und Lehrkörper.
Frage 2.) Wie bist du eigentlich an den Verlag gekommen?
Antwort:
Das war fast wie bei einer Liebeshochzeit - Ich habe Torsten Low während einer Convention am Verlagsstand gefragt, und er hat "Ja" gesagt. ;-)
Frage 3.) Vor Jahren hat man von dir gehört, dass du keine Romane schreiben wolltest - mittlerweile bist du am dritten dran. Wie kommt es?
Antwort:
Das hat sich organisch ergeben. Ich habe stets betont, dass ich es für sehr schwer halte, einen reinen Horror-Roman zu schreiben. Dazu stehe ich immer noch. Doch als ich die Grundidee zum Episodenroman "Saat des Hasses" hatte, wurde mir klar, dass diese Romanform mir viel Spaß macht und das Horror-Roman-Problem zumindest für mich löst. So wurden von mir bei "Saat des Hasses" thematisch gebundene, erzählungsartige Episoden mit einer Rahmen- und Binnenhandlung verwoben, so dass beides eine Einheit bildet und sich der Kern des Geheimnisses rund um die Nazi-Biowaffe nach und nach herausschält. Diese Romanform ist sehr aufwändig, aber ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Frage 4.) Bei "Die Saat des Hasses" gibt es unwahrscheinlich viele Referenzen auf Queen und Freddie Mercury. Gibt es einen Grund, warum ausgerechnet Queen?
Antwort:
Die Band "Queen" begleitet mich schon seit meinem 13ten Lebensjahr. Mir gefällt an ihr, dass sie so musikalisch vielschichtig ist und qualitativ hochwertige Songs geschrieben hat. Ihre musikalische Bandbreite ist gewaltig: Von Prog-Rock, Heavy-Rock, Disco, Classic-Rock bis hin zu Music-Hall/Vaudeville-Einflüssen. Um zu verstehen, wie grandios die Kompositionen sind, sollte am besten selbst versuchen diese mit einer Band nachzuspielen. Ich habe das getan, habe ein Jahr mit meiner Band für einen Queen-Abend geprobt. Es war unglaublich aufwändig und anspruchsvoll. Aber das ist wunderbar. Auf diese Weise konnte ich noch mehr die Musik von "Queen" schätzen. Und Freddie Mercury schätze ich als Sänger und Frontmann. Er hat mir das Singen beigebracht, indem ich in meinem Jugendzimmer stundenlang den Song "Somebody To Love" abgespielt und mitgesungen habe. Diese Melodie, die kleinen Phrasen in der Stimme am Zeilenende, die Kraft der Lyrics von Freddie gelebt (nicht lediglich gesungen) - einfach Wahnsinn!
Frage 5.) Bei "Finstere Stadt" bist du in eine komplett andere Richtung gegangen. "Sourcecode" ist ein ziemlich düsterer Cyberpunk-Roman geworden.
Antwort:
Die Idee zu der Romantrilogie "Finstere Stadt" hat sich ebenfalls enwickelt. Als ich meine Novelle "Das Auge der Finsteren Stadt" beendet hatte, spürte ich, dass in dem Stoff noch viel mehr steckt. Und ich hatte Blut geleckt, mich weiter am SF-Subgenre des Cyberpunk zu versuchen. Cyberpunk verbindet sehr harmonisch Horror- und SF-Elemente, was mir hervorragend gefällt. Zudem lassen sich technische, gesellschaftliche und philosophische Grundfragen der Gegenwart in die Zukunft setzen und weiterdenken. Das ist zum einen beängstigend, aber auch faszinierend und sehr spannend.
Frage 6.) Die "Saat" ist zwar grundsätzlich abgeschlossen - aber trotzdem impliziert das Ende, dass da noch mehr kommen könnte. Ich gebe zu, ich persönlich hoffe es ja, denn mich hat dieser Roman begeistert, aber - planst du da was?
Antwort:
Oh, das kommt für mich jetzt überraschend. Ich freue mich, dass "Saat des Hasses" dich begeistert hat. Ich habe tatsächlich noch weitere Ideen für diese Romanwelt. Vielleicht setze ich mich nach Abschluss der Cyberpunk-Trilogie dran, "Saat des Hasses" fortzusetzen. Wer weiß?
Frage 7.) Du scheinst ja mittlerweile romantechnisch sehr gut positioniert zu sein. Dürfen wir trotzdem in absehbarer Zeit auch wieder mit einer dunklen Kurzgeschichtensammlung von dir rechnen?
Antwort:
Ja, im Oktober erscheint im BLITZ-Verlag die Storysammlung "Die Dunkelheit am Grunde der See". Ich freue mich schon sehr darauf, bin ich doch der Kurzform stets sehr verbunden gewesen und liebe sie immer noch heiß und innig.
Die Rechte am Foto liegen bei der Daniela Schneider.
Ich danke ihr, dass wir das Foto im Rahmen dieses Interviews nutzen dürfen.
Stand: 31.05.2024